Fünfter Monat - Surprise I'm home

Der Dezember war für mich ein sehr aufregender Monat. Glücklicherweise musste ich in diesem Monat nur zwei Wochen arbeiten, da ich den Rest frei hatte. Als Au Pair hat man normalerweise zwei Wochen bezahlten Urlaub. Dabei ist es so geregelt, dass man sich selber eine Woche aussuchen und die Gastfamilie sich eine Woche aussuchen kann. Ich nahm mir also eine Woche im Dezember frei, um meinen Freund in Amerika willkommen heißen zu können. (Wir haben uns nach der Woche getrennt.) Geplant hatten wir uns in New York zu treffen, dort drei Tage zu verbringen und danach ging es weiter nach Chicago. Schließlich wollte ich ihm auch meine zweite Heimat zeigen. Gesagt getan! In Chicago waren wir dann auch beim Jingle Bell Ball bei dem wir so viele tolle Künstler live sehen durften! Der Abend war grandios. Was mein Freund allerdings nicht wusste war, dass ich geplant habe mit ihm zusammen zurück nach Deutschland zu fliegen. Da meine Gastfamilie auch eigene Pläne für Weihnachten gemacht hatte, entschied ich mich nach langen Überlegungen dazu, Weihnachten mit meinen Liebsten in Deutschland verbringen zu wollen. Das ganze war nur mit meiner Mutter abgesprochen. Der Rest wurde überrascht. Und ich sage euch: Eine Überraschung war besser als die andere. Nach fünf Monaten, in denen man nicht zuhause ist, merkt man wie sehr man alles vermisst und weiß sehr zu schätzen was man zuhause alles geboten bekommt. 

Aber kommen wir zurück zum Wesentlichen. An dem Samstag flog ich also zurück nach Deutschland und die erste Reunion fand mit meiner Mutter und unserer Hündin statt. Auch wenn meine Mutter wusste, dass ich komme und es für sie leider keine Überraschung mehr war, habe ich mich so sehr auf sie gefreut. Ich habe meinen Koffer stehen lassen und bin ihr einfach heulend in die Arme gefallen. Der Moment war so schön! Ich habe es einfach nur genossen, in ihren Armen zu sein und sie wieder bei mir zu haben. Auch unsere Hündin wieder zu sehen hat mir so viel Kraft gegeben! Ich wurde mit einem tollen, deutschen Frühstückt begrüßt, wobei ich durch das Reisen und den Schlafmangel leider nicht so einen großen Hunger hatte. Nachdem ich mit meiner Mutter lange gesprochen hatte, haben wir uns dazu entschieden an dem Sonntag direkt auch noch eine sehr gute Freundin zu überraschen. Meine Mutter verabredete sich daher mit ihr zu einer Hunderunde. Ich versteckte mich hinter einer Ecke und als meine Freundin Celine mich sah, ist ihr buchstäblich die Kinnlade runtergefallen. Wir mussten beide so weinen und waren aber auch einfach nur glücklich wieder vereint zu sein!! 

Am nächsten Tag waren meine anderen Freundinnen an der Reihe. Auch hier konnte meine Mutter mir sehr gut helfen, denn sie lud die beiden einfach abends zu sich ein, um ein bisschen über mich zu quatschen und sich aus zu tauschen. Beide kamen also und saßen mit meiner Mutter in der Küche. Ich versteckte mich die ganze Zeit in unserer Speisekammer, von dessen Tür aus man den beiden direkt in die Augen sehen konnte. Meine Mutter fragte, was die beiden trinken mögen, ging dann in die Kammer, um ein Wasser zu holen. Doch nicht sie sondern ich nahm die Wasserflasche und ging damit in die Küche. Auch die beiden konnten es einfach nicht fassen. Wir haben alle geweint und uns so lange umarmt!! Freunde sind so wertvoll und man sollte sie zu schätzen wissen. Falls ihr das lest: Ich habe euch so lieb!! ❤️ Wir haben dann auch ganz lange gequatscht und direkt noch ein paar Treffen vereinbart. Da ich hier in Amerika nicht feiern gehen kann wurde das in Deutschland ausgenutzt! 

Die nächste und wohlmöglich größte Überraschung sollte dann am Dienstag stattfinden. Da wurden meine Großeltern, mein Vater, mein Bruder, meine Tante und meine Cousins alle auf einmal überrascht. Mein Bruder befindet sich zur Zeit auch im Ausland und für ihn war es allerdings klar, dass er über Weihnachten nach Hause kommt. An diesem Dienstag kam er also in Deutschland an und deshalb waren auch alle an einem Ort. Alle waren bei meiner Oma und meinem Opa in der Küche und als ich in die Küche kam war der Schock groß!!! Es war ein so schönes Gefühl alle wieder in die Arme nehmen zu können und vor allem Weihnachten mit allen verbringen zu dürfen. Ich verbrachte dann zwei ereignisreiche Wochen in Deutschland, bis es für mich wieder in meine zweite Heimat ging: Chicago ich komme wieder. Ich wurde hier von -22Grad mehr als überrascht. Der Abschied fiel leicht, da mich in der nächsten Zeit einige Besuche erwarten und ich mich auch wieder auf meine Gastfamilie freute! 

Das Wiedersehen mit meinen Gastkindern war toll. Wir haben uns alle sehr gefreut. Und auch meine Au Pair Freunde wieder zu sehen war unfassbar schön. 

Und jetzt sitze ich wieder in meinem Zimmer in Chicago und freue mich unglaublich auf meine restliche Zeit hier in Amerika!